Viele von euch kennen meine diesjährigen Reisepläne so in etwa, wie immer starte ich mit einer groben Übersicht, was ihr erwarten könnt in den kommenden Wochen! Es geht diesmal wieder auf meinen liebsten Kontinent – nämlich nach Südamerika! Ein wenig Chile und ein wenig mehr Ecuador sind dazu auserkoren, von mir erkundet zu werden, inklusive sehr bekannter und sehr abgelegener pazifischer Inseln, nämlich der Osterinsel und der Galapagos.
Morgen Nachmittag breche ich auf, mit KLM geht es via Amsterdam (hoffentlich kein schlechtes Omen nachdem mein Mexiko Reinfall auch ebendort seinen Auftakt genommen hat) nach Santiago de Chile. Der Flug ist elendslang, 13 Stunden bis Buenos Aires zu einer Zwischenlandung und dann nochmal gute 2 Stunden bis Santiago. Aber da muss man manchmal durch, wenn man auf weit entfernte Erdteile vorstoßen will.
Ich werde dann 6 Tage in Santiago und Umgebung verbringen. Direkt am Airport habe ich mir einmal einen Mietwagen reserviert und 4 der 6 Tage an die Küste fahren, in die angeblich etwas morbide dafür umso kreativere und alternativere Hafenstadt Valparaiso, auch ein paar der vielen Weingüter um Santiago werde ich einen Besuch abstatten. Das kommende Wochenende verbringe ich dann in einer Airbnb Unterkunft in der Hauptstadt, vorher werde ich das Auto wieder abgeben.
Chile hat eine sehr eigenwillige Form – es ist schmal, dafür aber unendlich lang, über 4000 Kilometer! Es intensiver zu bereisen, wäre eine eigene Tour gewesen, die wohl meinen ganzen Urlaub in Anspruch genommen hätte. Der Süden, Patagonien, ist sehr teuer und auch im südamerikanischen Sommer relativ kalt und wechselhaft, würde mich landschaftlich mit seinen Fjorden und Nationalparks zwar reizen, die klimatischen Bedingungen haben dann aber doch den Ausschlag dagegen gegeben – ich entfliehe ja nicht dem Winter, damit es erst wieder kalt ist! Der Norden, die Atacama Wüste, wäre für eine Kombination mit Bolivien und den Salzwüsten in Betracht zu ziehen gewesen, dennoch habe ich auch diese Tour auf ein andermal verschoben.
Wo ich, wenn schon in Chile, aber immer unbedingt mal hin wollte, ist die Osterinsel. Diese Insel, die nur eine ist und daher nicht, wie es immer wieder fälschlich getan wird, im Plural zu bezeichnen ist, ist die isolierteste bewohnte Landmasse der Welt, maximale Breite 23 Kilometer. Etwas über 5000 Einwohner leben hier mitten im Südpazifik, über 3500 Kilometer (bzw fünfeinhalb Flugstunden) vom chilenischen Festland entfernt, knapp 2000 Kilometer sind es von hier bis zur nächsten Insel, Pitcairn. Dieser isolierte Flecken, auf dem die berühmten Steinstatuen (Moai) stehen, hat irgendetwas Besonderes, Mystisches und Geheimnisvolles, zumindest in meiner Vorstellung – und diese Stecknadel wird gewiss eine ganz besondere werden ;-) 5 Tage verbringe ich auf der Osterinsel, wo ich mir eine Unterkunft via Airbnb gebucht habe und gestern auch für einen Tag einen Jeep und für 2 Tage ein Mountain Bike zur Inselerkundung reserviert habe. Nachdem es einen täglichen Flug, Strom aus Dieselgeneratoren, offensichtlich auch – wenn auch angeblich sehr langsames und nicht stabil funktionierendes – Internet gibt, kann die Insel aber nicht mehr ganz so fernab der Zivilisation sein ;-)
Ich kehre dann nochmal nach Santiago zurück, verbringe eine Nacht im Airport Hotel und setze meine Reise am Folgetag nach Ecuador fort. 2 Wochen werde ich im Andenhochland unterwegs sein, auch mit einem Abstecher nach Amazonien, werde die Kolonialstädte Quito und Cuenca besuchen sowie etliche Nationalparks, indigene Märkte, werde Wanderungen unternehmen und eine Zugfahrt auf die berühmte Teufelsnase, die steilste Zugstrecke der Welt. Ein weiteres Highlight bietet sich auch in der Nähe Quitos an – „Ecuador“ bedeutet ja, solltet ihr das noch nicht gewusst haben, auf Spanisch Äquator. Diese Linie habe ich zwar in meinem Leben schon zig Male überflogen, aber noch nie habe ich sie an Land überschritten. Es wird also auch für mich eine neue Erfahrung sein, mit einem Bein auf der Nord- und mit dem anderen auf der Südhalbkugel zu stehen! Diesen Reiseabschnitt mache ich halb individuell. Ich habe dazu ein französisches Reise Startup gefunden, das sich Evaneos nennt und das es inzwischen weltweit gibt. Evaneos ist als Vermittler tätig und stellt maßgeschneiderte Touren gemeinsam mit lokalen Reiseagenturen seines Vertrauens zusammen. Gemeinsam mit dem Kunden wird am Programm gefeilt, so sind meine Unterkünfte und die wichtigsten Transporte und Highlights vororganisiert, während mir vor Ort jeweils viel Zeit für mich selbst bleibt für spontane Erkundungen. Wie das Programm im Detail aussieht, erfahrt ihr im Laufe der Reise.
Der letzte Reiseabschnitt führt mich dann wieder mit meinem Lieblings Touroperator G-Adventures in der Gruppe auf die zu Ecuador gehörenden Galapagos Inseln. 9 Tage werden wir 3 verschiedene der insgesamt 12 Hauptinseln erkunden, nur wenige davon sind bewohnt. Neben Hotels werden wir hier auch bei einheimischen Familien übernachten. Die Galapagos gelten als Ursprungsort von Charles Darwins Evolutionstheorie, hier gibt es noch wirklich urzeitliche Tiere wie Riesenschildkröten und Echsen, die Reise zu der Inselgruppe, die knapp südlich des Äquators im Pazifik liegt, gilt als spektakulär und einzigartig. Der gesamte Archipel steht unter strengem Naturschutz, entsprechend sind Touren dorthin nicht billig, sie sollen aber jeden Cent wert sein. Die Anreise erfolgt per Flugzeug, zwischen den Inseln bewegen wir uns per Boot fort. Ich bin schon gespannt auf dieses Erlebnis.
Das auch schon nach 5 Wochen mein Schlusspunkt sein wird. Wie immer, könnte es länger sein ;-) Via Quito begebe ich mich dann wieder mit KLM via Amsterdam auf den Heimweg, am 13. Februar ist dann meine geplante Rückkehr nach Wien.
Klimatisch werde ich heuer gar nicht so oft richtiges Step Wetter haben. An der chilenischen Küste ist es auch im Sommer kühl, da hier eine kalte Meeresströmung auf warme Luftmassen trifft, selten übersteigen die Temperaturen 20 Grad wesentlich. Santiago liegt dann zwar ein wenig höher, aber hier ist es trockener, und hier kann ich mit etwas Glück im südlichen Sommer schon mal einen 30er erwarten. Das Temperaturniveau auf der Osterinsel ist ebenfalls gemäßigt, um die 25 Grad herum sind üblich. Ecuador liegt zwar am Äquator, die Temperatur hängt hier aber entscheidend von der Höhenlage ab. In Quito, das mit 2800 Metern Seehöhe die höchst gelegene Hauptstadt der Welt ist, hat es meist tagsüber um die 18 Grad, und das Thermometer fällt in der Nacht schon mal auf 10. Nachdem ich auch in Lagen über 4000 Meter vorstoßen werde, kann es temporär durchaus empfindlich kalt werden. Warm und richtig steppig ist es dann im Amazonas Tiefland, hier sind 30 plus angesagt und hohe Luftfeuchtigkeit, so wie ich das mag ;-) Es wird also in Ecuador ein Auf und Ab der Temperaturen korrespondierend zur Höhenlage geben. Die Galapagos sind aufgrund der kalten Meeresströmungen ebenfalls gemäßigt, um die 28 Grad sind hier am Äquator aber recht angenehm.
So, nun wisst ihr, was ihr in etwa erwarten könnt. Wie es mir ergehen wird, was ich erleben werde, was mich mitreißen wird, was weniger, welche Menschen ich treffe, welche Landschaften ich sehe, was ich kulinarisch und kulturell erfahre – all das könnt ihr, hoffentlich zahlreich bebildert, in den kommenden Wochen hier live miterleben. Wie zeitnah, wird vor Allem auch von den Internetverbindungen abhängen, ich erwarte, dass sie in den Städten gut und auf unserem Standard sind, in Amazonien, auf der Osterinsel und auch auf den Galapagos rechne ich hingegen mit instabilerer Versorgung. Die Geschichte zum Tag wird es bestimmt immer geben, seht mir aber nach, wenn sie vielleicht nicht täglich online kommt. Sonst habt ihr einfach mehr auf einmal zum Nachlesen ;-)
Wie auch immer,
Steppilein, ging allein, in die weite Welt hinein, Stock und Hut (muss ich erst kaufen – zumindest einen Hut ;-)), steht ihm gut, ist gar wohlgemut ;-))
In diesem Sinne freue ich mich auf die große weite Welt und auf eine Rückkehr mit vielen Fotos, Reisegeschichten – und Stecknadeln. Bis bald aus Chile!