Pereira, Kolumbien, 18.15 Uhr
Heiter, 23 Grad
Heute stand ich relativ schwer auf, muss ich zugeben……das Partyleben steckt man als 41 Jähriger halt doch nicht mehr so leicht weg ;-)
Ich war dann wieder mit Wolfgang und Benita unterwegs. Diesmal stand das Bergdorf Santuario auf dem Programm, hierbei drang ich in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat - also zumindest kaum ein nicht kolumbianischer Mensch ;-) Und wohl auch wenige Kolumbianer, die nicht gerade hier leben. Auch Sonntag ist hier große Fiesta, es dringt Salsa Musik von allen Seiten auf die Straße. Und selbst die Messe, in die wie hier gerade reinplatzten, erinnerte mehr an eine Party mit poppigen Songs als an das, was sie bei uns ist, nämlich eine öde Messe.
Wir genossen die Stimmung, Wolfgang und Benita kannten dann noch einen weiteren Geheimtipp. Oberhalb von Santuario liegt ein Bergrestaurant – aus Holz. Es war mit super schönem Garten angelegt, mit herrlichem Blick auf die Gipfel des Kaffeehochlandes. Ich kam mir hier fast vor, wie auf einer Berghütte bei uns, abgesehen davon dass statt Original Fidelen Mölltalern und Schunkelklängen auch hier natürlich Salsa gespielt wurde. Und die Brettljause durch ein Huhn in einer Sauce aus exotischen Früchten ersetzt wurde. Trotzdem irgendwie schräg, mit Kolumbien assoziiert man viel, aber sicher kein Berg-Ausflugsrestaurant. Ein Aspekt mehr dieses unendlich vielseitigen Landes.
Nach dem Essen wanderten wir noch den Bergkamm entlang, hatten dabei weitere herrliche Ausblicke auf die anmutend grüne, mit Kaffeestauden bewachsene, Berglandschaft. Auf Wolfgang und Benita zu stoßen, war echt ein Riesen Glücksgriff. Sie lieben dieses Land und präsentieren es ihren Gästen auch so. Sie kennen es wie ihre Westentasche und werden nicht müde, auch stets neue Flecken zu entdecken. Ihre Gäste behandeln sie wie Freunde, man kommt sich echt weniger wie ein zahlender Kunde als wie ein Familienmitglied vor. Und bringen sie eben auch an die besonderen Orte, die ein Pauschaltourist nie erleben wird – und das wahrscheinlich auch nicht will. Wunderbar jedenfalls – und es bleibt uns morgen noch ein gemeinsamer Tag, an dem ich mit Benita dann eine Regenwaldwanderung zu einem Wasserfall machen werde. Dabei werden wir die lokal-rustikalen Chiva Busse nehmen, ähnlich den Chicken Buses in Guatemala. Zuvor gibt es jetzt noch Nandas Abendessen, mal gespannt, was Belgier außer Pommes noch so drauf haben ;-)))
Über all dies werde ich jedenfalls dann morgen berichten!